Donnerstag, 17. August 2017

321. | glockn

seid alle hier auf meinem blog aufs herzlichste gegrüsst. danke, dass ihr euch hierher verirrt habt oder auch gewollt auf diesen blog gestossen seid. hier darf ich euch nun den nächsten text präsentieren - viel vergnügen und auch eine anregung zum nachdenken sollte nicht fehlen: der text lautet:

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321.     Glockn.

Des eastklassig neie wiad a scho wieda oid, und des valiabte heaz draht si von hass auf eiskoid
Des exklusiv scheene zafoit donn scho zu staub, und da grüne baum valiat bereits sei buntes laub
Des exquisit teire schmüzt zum billign schrott, und des friedliche lebm fiacht si scho voam tod
Drum reich ma jetzt dei klane zoate hond, umoam mi fest, gemeinsom valoss ma diesn zuastond.

Da gsegnete reiche is üba nocht gonz oam, und die obdochlose frau is auf da bonk eafroan
Da hungrige flüchtling liegt scho om strossnrond, da duaschtige säufa eastickt liegend on da wond
Des missbrauchte kind liegt nockt untam grünen baum, da komatöse patient fliagt duach sein scheenstn traum
Drum reich ma jetzt deine klan zoatn händ, umoam mi fest, gemeinsom valoss ma donn die jugend.

      Do des unglück hot uns übafoin, des labyrinth is zuagspeat und liegt in dunklheit
      Und die ängste wean uns übaroin, die panik greift um si und hot den wahnsinn befreit
      Und olle lügn wean ma bereun, da horror is ka einbüdung sondan wiaklichkeit
      Und die föhla mutian donn zu quoin, die glockn schlogt dröhnend laut und vaschwendet nua zeit.

Da guade hiate wiad pletzlich zum antichrist, und da heilige kriag konveatiat zum nihilist
Da stete regntropfn höhlt den hoatn stein, und da voimond vaschluckt den strohlendn sonnenschein
Da fliaglschlog vom schmettaling eaweckt den wind, und des auge gottes is scho ewig total blind
Drum reich ma jetzt dei klane zoate hond, umoam mi fest, gemeinsom valoss ma den horizont.

Des heilende wossa stinkt und is volla gift, und da schlofende beag sendet rauchzeichn ois schrift
Die glücklichn wüafln foin aufd vakeahte zoih, und die gezinktn spükoatn zaplotzn den boi
Die schwoche droge braucht jetzt dringend heroin, die hundatprozentige wette bringt nua ruin
Drum reich ma jetzt deine klan zoatn händ, umoam mi fest, gemeinsom valoss ma des fiamament.

Liebliche stimmen eaklingen englsgleich in meine oahn, kennan si dieses geschrei glei easpoan
Bombastische symphonien eatönen bis zum höhepunkt, hob mit meina meinung dazwischngfunkt
Philosophische redn easchoin geistreich in meim vastond, befüll sein hois bis obm hin mit sond
Bestialisches geheul duachwühlt grausom die finstre nocht, do iagendwea hot gehässig laut glocht.

      Do da obgrund hot uns donn vaschreckt, da schmale grat is seah schoaf und foit senkrecht beagob
      Und die phobien wuadn jetzt eaweckt, die hystarie explodiat und bricht den wondastob
      Und die föschungen wuadn aufdeckt, die gräueltatn vahoamlost im kaleidoskop
      Und jeda föhtritt wiad niedagstreckt, die glockn schlogt dröhnend laut und eaöffnet des grob.

            Die glockn läut scho stundnlong, afoch ohne pause, gonz ohne zwong
            Die glockn glänzt im sonnenlicht, vastroiht wäame, blendet die freie sicht
            Die glockn hot an dumpfn klong, die schoiwön roin wieda zruck zum onfong
            Die glockn valiats gleichgewicht, und foit endlos tiaf in a neblschicht.

Des siasse eis schmüzt bereits vüz schnö on den poin, und die mearesströmungen wean mit da zeit ausfoin
Da unduachdringliche dschungl wiad kahl geschoan, die valossne wüstn vadient si die eastn spoan
Die untaiadischn loga mit atommüll, eazeugn in da bevölkarung scho vü gebrüll
Drum reich ma jetzt dei klane zoate hond, umoam mi fest, gemeinsom valoss ma den besn strond.

Des ungeniessboare plastik is teil da wöd, hot si dem wossa, da luft und dem lond in weg gstöt
Die industrie raubt da natua des recht auf lem, die kronke vaschmutzte eadn wiad si übagem
Da lästige obfoi wiad stü hamlich entsoagt, des druckte göd wiad ständig imma weida vaboagt
Drum reich ma jetzt deine klan zoatn händ, umoam mi fest, gemeinsom valoss ma diesn moment.

Liebliche stimmen eaklingen englsgleich wie a choral, dieses geschrei dröhnt nua äussast brutal
Bombastische symphonien eatönen zu an buntn büd, mei meinung hot genau ins schwoaze züt
Philosophische redn easchoin ohne geistige blitz, giess gschmoiznen sond in sei dummes ontlitz
Bestialisches geheul duachpflügt grausom die finstre nocht, do iagendwea hot gehässig laut glocht.

      Do die quoin hom uns zum weinen brocht, die tiafn wundn vaheiln schlecht, vabreitn an gstonk
      Und üba die moral net nochdocht, die schuidgefühle vaschwindn donn auf da schlochtbonk
      Und die gerüchte wuadn entfocht, die hoibwoahheitn san scho vüz enoam füa an schronk
      Und jeda föhgriff wiad featiggmocht, die glockn schlogt dröhnend laut und füaht jetzt kriag zum donk.

            Die glockn läut scho wochnlong, afoch ohne an schlof, gonz ohne drong
            Die glockn glänzt im sonnenschein, vasprüht a hitzn, schmüzt sogoa gestein
            Die glockn hot an tiafn klong, iahre schoiwön suachn den untagong
            Die glockn is edl und rein, und übawocht den letztn lebmskeim.

                  Des stüamische geläut da glockn kummt net zua ruh, gibt net auf, findt ka end
                  Des frenetische geläut da glockn is in seim uaeignen element
                  Des kämpfarische geläut da glockn kummt net zua ruh, findt ka end, gibt net auf
                  Des aggressive geläut da glockn spüt des stück im ewign kreislauf.

Da geboarene hoss wiad züchtet und geschüat, die fanatische oadnung hot den friedn vaschnüat
Da vatuschte vökamoad eskaliat zua sucht, übawuchate gräba san vüz spät auf da flucht
Die tödlichn woffn woin jetzt des lebm stön, des hasse feia ealöst lodand die oamen sön
Drum reich ma jetzt dei klane zoate hond, umoam mi fest, gemeinsom valoss ma jetzt dieses lond.

Da leanprozess scheitat on da intelligenz, da historische weg beweist die inkompetenz
Die obgschossnen pfeile in diesa politik, vaföhn kloa des zü duach tragisch fatale technik
Die junge generation is schnö gelongweilt, die gsöschoft von heit hot si om konsumrausch aufgeilt
Drum reich ma jetzt deine klan zoatn händ, umoam mi fest, gemeinsom valoss ma den kontinent.

Liebliche stimmen eaklingen englsgleich duach raum und zeit, dieses geschrei vauasocht nua kronkheit
Bombastische symphonien eatönen in jedm element, mei meinung dazu woa vüz kompetent
Philosophische redn easchoin ohne zusommenhong, da sond eastoat donn zu an bumarong
Bestialisches geheul duachdringt grausom die finstre nocht, do iagendwea hot gehässig laut glocht.

      Do die melancholie hot ois gwusst, die schwean depressionen san manisch kollektiv
      Und da schock vaspüat an bluadvalust, die strenge disziplin woa zu wenig effektiv
      Und die gedonkn woan beeinflusst, des voigschriebne buach is weatlos, vü zu primitiv
      Und jeda föhschuss eazeugt moadlust, die glockn schlogt dröhnend laut und is seah kreativ.

            Die glockn läut scho joahrelong, afoch ohne rast, ohne obgesong
            Die glockn glänzt untam voimond, glitzat und funklt scho ohne stüstond
            Die glockn hot an volln klong, die schoiwön ziehn wieda om foischn strong
            Die glockn wuade oft geklont, und steht entschlossn on voadesta front.

                  Des stüamische geläut da glockn kummt net zua ruh, gibt net auf, findt ka end
                  Des frenetische geläut da glockn is in seim uaeignen element
                  Des kämpfarische geläut da glockn kummt net zua ruh, findt ka end, gibt net auf
                  Des aggressive geläut da glockn spüt des stück im ewign kreislauf.

                        Die easte glockn fongt zu spün on, donn explodiat da dominoeffekt
                        Jede weitre foigt mit an ondan ton, entwicklt si donn zu an grossprojekt
                        Die easte glockn mocht den eastn schlog, donn setzt mit an knoi des oachesta ein
                        Jede weitre läuft gemeinsom amok, und vapflonzt im univeasum den keim
                        Die easte glockn beginnt den gesong, und scho wiad des echo wieda zruckproit
                        Jede weitre öffnet den voahong, und hom mit iahn klongfoam büda gmoit.

Des eastklassig neie wiad a scho wieda oid, und des valiabte heaz draht si von hass auf eiskoid
Des exklusiv scheene zafoit donn scho zu staub, und da grüne baum valiat bereits sei buntes laub
Des exquisit teire schmüzt zum billign schrott, und des friedliche lebm fiacht si scho voam tod
Drum reich ma jetzt dei klane zoate hond, umoam mi fest, gemeinsom valoss ma diesn zuastond.

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Geschrieben am 01. jänner 2012 /// 15./16. september 2015.pk.

Überarbeitet am 23. jänner 2017.pk. – copyright by philipp kirschner.pk.

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nochmal ein grosses dankeschön für euer interesse, für euren besuch.
euer phil

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