Donnerstag, 7. September 2017

324. | wettagott.

hallo, meine lieben!
ich darf euch auch schon wieder den nächsten text präsentieren. wie der titel es bereits verratet: es geht hier ums wetter.
danke für eure treue und für euren besuch.

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324. | wettagott.

I gfrei mi wonns draussn regnet, wonn die woikn so richtig iah flüssigkeit valian
Und i gfrei mi wonns draussn schneit, wonn die weissn kristalle wie steane floareszian
I gfrei mi wonns draussn haglt, wonn die köana donn wie geschosse vom himml foin
Denn i gfrei mi aufs tägliche wetta, konn nix dron ändan, drum nutz i den tog, ma muass nua woin.

Do des viele noss sommlt si donn zu ana flut, und übaschwemmt des lond und löscht die glut
Da viele schnee vagrobt und eastickt ois unta sich, glitzat wie a diamontnteppich
Die schwean eisbälle zastean haus und die natua, hintalosst a komplett sichtboare spua.

      Denn da wettagott mecht mit uns nua spün, denn niagends heascht a peafektes gleichgewicht
      Denn da wettagott konn net richtig zün, imma wieda hoit ea üba uns gericht
      Denn da wettagott hot des letzte woat, denn niagends wiad unsre scheene wöd vaschont
      Denn da wettagott hot on goa nix gspoat, imma wieda zeigt ea uns sei woahre front.

I gfrei mi voi wonn da wind weht, wonn ea seine gschichtn und geheimnisse eazöht
I gfrei mi wonn die sonne scheint, wonn iahre eastn stroihn donn die dunklheit eahöt
I gfrei mi wonn da mond aufgeht, wonn animalisch wüde trieb sei vois gsicht onheuln
Denn i gfrei mi aufs tägliche wetta, konn nix dron ändan, drum nutz i den tog, ma muass nua woin.

Do so a laus lüftal mutiat pletzlich zum oakan, do hüft nua a evakuiarungsplan
Do des heisse licht mocht a lond donn öd, wüst und lea, hintalosst nua no a riesigs sondmea
Da monn im mond lächlt scheinheilig auf uns hearob, und singt a traurigs liad bei unsam grob.

I gfrei mi wonn da schnee donn schmüzt, wonn die eastn blumen zoghoft iah kopfal eahem
Gfrei mi wonn d‘natua übaquillt, wonn iahre früchte mensch und tia  noahrung gem
I gfrei mi wonn des laub vawökt, wonn die leichtendn foabm meine augn eafreun
Denn i gfrei mi auf jede joahreszeit, konn nix dron ändan, drum nutz i den tog, ma muass nua woin.

Do die eisdeckn is trügarisch, seah dünn und schwoch, duach an klan stan entsteht scho a loch
Do da übafluss ändat si schnö zua hungasnot, seichn wütend krassian, bringen nua tod
Do pletzlich vawondln si die bam zum geistawoid, nua des skelett heat des glockngeläut.

      Denn da wettagott hot uns nua benutzt, denn niagends is d‘harmonie grenznlos
      Denn da wettagott hot uns d‘fliagl gstutzt, imma wieda vasetzt ea uns an hoatn stoss
      Denn da wettagott hot die gonze mocht, denn niagends wean schware föhla vaziehn
      Denn da wettagott hot nua no laut glocht, imma wieda gibt ea uns sei medizin.

            Drum nutz den tog, bevoa da wettagott, dei schicksoi söbst in sei hond nimmt
            Und auf an schlog, hot da wettagott, dia deine lebmsnotn vastimmt
            Drum nutz den tog, bevoa da wettagott, dia die zehn plogn grinsend schenkt
            Und auf an schlog, hot da wettagott, wieda moi an treffa vasenkt.

I gfrei mi auf donna und blitz, die stoake eneagie reinigt die aufglodne luft
I gfrei mi wonn da beag zareisst, wonn des heisse magma endlich noch an ausgong sucht
I gfrei mi wonn die eade bebt, wonn die eadplottn pletzlich mit vü gwoit kopulian
Denn i gfrei mi, doss die natua no lebt, konn nix dron ändan, drum nutz i den tog, muass nua akzeptian.

Do die entlodung eazeugt net nua hitzn und licht, die freigsetzte druckwön a knochn bricht
Do aschewoikn vateiln finstanis und vadeam, füa longe zeit gibts donn a oatnsteam
Do da einstuaz da häusa foadat traua und tod, wieda heascht hia elend und grosse not.

I gfrei mi wonn da tog eawocht, die nein aufgom hom scho sehnsüchtig auf mi gwoat
I gfrei mi auf mei wohnungstüa, noch getanem schoffn hob i wieda freizeit gspoat
I gfrei mi wonn die nocht beginnt, kum longsom zu ruah und da schlof tramt tiaf von lichtstroihn
Denn i hoff, doss wieda an moagn gibt, konn nix dron ändan, drum nutz i den tog, ma muass nua woin.

Do da söbst aufealegte stress deaf net explodian, sunst konn ma si boid goa net meah gscheid riahn
Do jeda benötigt an gsundn togesablauf, des innre gleichgwicht is oft in gebrauch
Do iagendwonn amoi taucht mei schlof in d‘ewigkeit, donn bin i füa mei letzte reisn bereit.

      Denn da wettagott hot uns nua missbraucht, denn niagends eafoahn die lügn die woahheit
      Denn da wettagott hot uns donn ongfaucht, imma wieda gwinnt die ungerechtigkeit
      Denn da wettagott ziagt in d‘letzte schlocht, denn niagends existiat friedn ohne kriag
      Denn da wettagott hot jetzt on ois docht, imma wieda zastücklt ea des gebiag.

            Drum nutz den tog, bevoa da wettagott, des leise gift in dei bluad tunkt
            Und auf an schlog, hot da wettagott, in deim lebmsplan dazwischngfunkt
            Drum nutz den tog, bevoa da wettagott, dia donn die racheengl schickt
            Und auf an schlog, hot da wettagott, in dei traurige zukunft blickt.

                  Denn i brauch kan wettagott, dea imma nua des bese ois guad vakauft
                  Und i brauch kan wettagott, dea imma nua mit den elementn rauft
                  Denn i brauch kan wettagott, wo si ständig des guade ois bes entpuppt
                  Und i brauch kan wettagott, dea si scho ständig on da woahheit vaschluckt.

Gfrei mi wonns lem nei beginnt, da easte unschuidige schrei treibt tränen ins gsicht
Gfrei mi wonn is aufwoxn siag, auf seim eignen weg liegn stana net nua im licht
Gfrei mi auf d‘nächste generation, mei oide weisheit wiad iah recht scheene büda moin
Denn i gfrei mi auf mei letzte stufn, konn nix dron ändan, drum nutz i den tog, ma muass nua woin.

Do denk on a gsichate zukunft füa frau und kind, sunst bist gegnüba gfoahn völlig blind
Und hoit üba dei kind dei schützende stoake hond, sunst rennts donn amoi zvü gegn die wond
Und speicha oi deine eainnarungen guad ob, sunst vamisst das in deim engen feichtn grob.

Drum gfrei i mi wonns draussn regnet, wonn die woikn so richtig iah flüssigkeit valian
Und i gfrei mi wonns draussn schneit, wonn die weissn kristalle wie steane floareszian
I gfrei mi wonns draussn haglt, wonn die köana donn wie geschosse vom himml foin
Denn i gfrei mi aufs tägliche wetta, konn nix dron ändan, drum nutz i den tog, ma muass nua woin.

Do des viele noss sommlt si donn zu ana flut, und übaschwemmt des lond und löscht die glut
Da viele schnee vagrobt und eastickt ois unta sich, glitzat wie a diamontnteppich
Die schwean eisbälle zastean haus und die natua, hintalosst a komplett sichtboare spua.

      Denn da wettagott hot uns ois graubt, denn niagends is die lebmswoog korrekt geeicht
      Denn da wettagott hot uns entlaubt, imma wieda hom die frogn kan eareicht
      Denn da wettagott druckt den rotn knopf, denn niagendwo gibts a sichres vasteck
      Denn da wettagott wiaft ois in an topf, imma wieda ziagt ea uns olle in den dreck.

            Drum nutz den tog, bevoa da wettagott, dia voa da nosn die tüa zuaknoit
            Und auf an schlog, hot da wettagott, von dia dein otem donn zruckghoit
            Drum nutz den tog, bevoa da wettagott, di in a fiese foin lockt
            Und auf an schlog, hot da wettagott, dia dei sö jetzt brutal zahockt.

                  Denn i brauch kan wettagott, dea imma nua des bese ois guad vakauft
                  Und i brauch kan wettagott, dea imma nua mit den elementn rauft
                  Denn i brauch kan wettagott, wo si ständig des guade ois bes entpuppt
                  Und i brauch kan wettagott, dea si scho ständig on da woahheit vaschluckt.

                        Hob jetzt ka ongst meah voa diesm bestialischn wettagott
                        Seine ongriffe valaufn im sond, hob sein hoss scho so sott
                        Hob afoch ka ongst meah voa diesm bluadrünstign wettagott
                        Bin endlich in sichaheit in diesm guad getoantn tiafn grob.

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Geschrieben am 01. juni 2013 /// 25./26. september 2015.pk.
Überarbeitet am 24. jänner 2017.pk. – copyright by philipp kirschner.pk.

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nochmals ein herzliches dankeschön für euer interesse, für eure lange treue, euren oftmaligen besuch und für eure investierte zeit, die ihr alle ins lesen und übersetzen dieser mundartigen texte steckt. vielen lieben dank dafür.
und hier wieder die üblichen links:


danke für alles. und ich habe noch eine grosse bitte.
bleibt mundartig gesund und bleibt mir weiterhin gewogen.
euer philjazzmetal, dialectiloquax, der mundartige.

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